Hallo Alexander

Am 25.07.2015 5:33 nachm. schrieb "Alexander Hoyer" <alex_hoyer@gmx.de>:
>
> Hallo Freifunker,
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> ich bin recht neu hier auf der Liste und möchte mich kurz vorstellen.
> Ich bin Alexander und aus Ludwigsfelde ... ich war auch schon bei einem Freifunk Treffen im Kuze in Potsdam.
> Hat mir auch sehr gut gefallen, nur leider bin seit Juni wieder sehr beschäftigt und habe leider wenig Zeit.
> Aber ich habe fleißig hier auf der Liste mit gelesen.
>
> Grundsätzlich besteht meinerseits immer noch die Möglichkeit hier in Lu einen Hotspot einzurichten.
>

Fände ich gut. Jeder Knoten auf der Karte zeigt, dass es dort jemanden gibt, der das Prinzip des freien Netzwerkes aktiv unterstützt.

> Allerdings habe ich mir Gedanken darüber gemacht wer hier eigentlich den Zugang nutzen könnte.
> Vor meinem Balkon ist kein öffentlicher Platz, Gaststätte, Park oder sonst irgendwas wo die Leute freies WLAN "auf der Straße" benötigen könnten.
>

Wenn das WLAN von der Strasse aus empfangen werden kann, besteht aber zumindest die Möglichkeit. Ich vermute mal, dass es in der Gegend eher kein "30-Minuten-Kostenlos-WiFi" gibt. Ein freier Internetzugang wäre daher IMHO eine Bereicherung für die Umgebung.

> Insofern befürchte ich, dass dieses offene WLAN fast ausschließlich von Leuten zu Hause benutzt wird.
> Unter dem Motto:
> "Oh toll, da gibt es ein freien WLAN Zugang... da kann ich ja meinen DSL Vertrag kündigen... spare ich 25€ im Monat...."
>

Ich kann es nachvollziehen, falls Du das als ungerecht empfindest. Du zahlst und die anderen nutzen.
Aber ist das wirklich so schlimm? Muss wirklich jeder für einen eigenen Anschluss bezahlen? Der Student mit BAföG? Jemand, der beruflich bedingt nur wenige Tage im Monat zu Hause ist? Die junge Familie mit niedrigem Einkommen?

> Aus meiner Sicht ist das aber nicht Hauptaufgabe von Freifunk den privaten DSL Anschluss zu ersetzen.
> Oder habe ich da was falsch verstanden ?

Die Hauptaufgabe ist es sicherlich nicht, es ist IMHO aber auch nicht unerwünscht.
Außerdem haben alle Nutzer einen Vorteil, wenn es in einem Haus weniger WLANs gibt, die sich gegenseitig stören können.
Vielleicht stellt sogar einer Deiner Nachbarn selber einen Router auf, der sich mit Deinem verbindet und das Freifunknetz erweitert.

Als Beispiel für "jeder macht seins" fällt mir dazu gerade diese SAT-TV-Installation[1] ein. ;-)

> Wie gesagt: Von der Bandbreite her habe ich keine Probleme ... ich will demnächst auf 150Mbit/s umstellen und davon kann ich problemlos was abgeben.
> Die Frage für mich ist nur: Wer nutzt es.

Was verlierst Du, falls es "die Falschen" benutzen?

> Ein anderer Aspekt der mich stark davon abhält:
> Just in dem Augenblick in dem ich mich mit Freifunk beschäftige bringt unsere stolz Bundesregierung ein neues Gesetz auf der Weg was offene WLAN's ohne Registrierung verbietet..... na toll dachte ich mir... dann kann ich das ja gleich sein lassen.
> Wie ist da eigentlich der Stand der Dinge ???
> Reicht weiterhin der VPN zu Freifunk Berlin oder ist das ganze Projekt zum scheitern verurteilt ???
>

AFAICT reicht das VPN noch. Weder der Freifunk-Nutzer noch die aufgerufene Webseite (oder ein anderer Service) sehen die IP-Adresse Deines Internetzugangs. In Berlin ist es bisher kein Thema, weder am Backbone noch über VPN03.

> Habe versucht diesbezüglich Information auf den Freifunkseiten zu finden.... leider waren diese sehr dürftig.
>

Das liegt vielleicht auch daran, dass es bisher anscheinend kein Problem ist.

Harald

[1] https://de.m.wikipedia.org/wiki/Parabolantenne_(TV)#/media/Datei:Berlin-neukoelln_satellite-dishes_20050314_p1010596.jpg